Mosaik „Goldfisch“; Flachglas, farbige Spiegel, Fliesen, Porzellan, Plastik; Größe: 19x30cm; 2024

Der aus China stammende Goldfisch (Carassius auratus) ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Wildform, der Silberkarausche, reicht in Ostasien vom Amurgebiet bis Hinterindien. Die Silberkarausche war und ist ein beliebter Speisefisch in China.

Zum „Haustier“ wurde der Goldfisch im 12. Jahrhunderts während der Song-Dynastie.Durch natürliche Mutationen entstandene und von der silber-grau bis olivgrünen Art abweichende Farbgebungen (gold und rot) wurden in Teichen gehegt und gepflegt.

In der chinesischen Geschichte galt der Goldfisch als Symbol für Glück und Reichtum. Die goldfarbenen Silberkarauschen waren sehr wertvoll. Die Haltung war Adligen und Reichen vorbehalten. Bei den Mönchen galten sie als himmlische Wunder. Später entwickelte sich der Beruf des Goldfischzüchters. Dadurch entstanden neue Farbvarianten und Körperformen; die Haltung war nicht länger den Privilegierten vorbehalten.

Gegen Ende der Ming-Dynastie (1368 bis 1644) war die Haltung und Zucht im ganzen Land verbreitet. Die Fische wurden in großen Tongefäßen (vermutlich die Vorläufer des Goldfischglases) in der Wohnung gehalten.

Im 16. Jahrhundert wurden Goldfische in Japan eingeführt und im 17. Jahrhundert die ersten Goldfische nach Portugal importiert. Auch hier galten sie als Symbol für Glück und Reichtum. Von Portugal aus gelangten sie in andere Teile Europas und Mitte des 19. Jahrhunderts gab es die ersten Goldfische in Nordamerika sowie Australien und Neuseeland.

Goldfische sind die weltweit am meisten verbreiteten und gehandelten Haustiere. In Aquarien können sie über 20 Jahre alt werden. Je nach Zuchtform kann der Goldfisch eine Länge von 35-40 cm erreichen.

Goldfische im Aquarium in Termunterzijl, Foto: Maria Ackmann, 2024

Goldfische sind recht anspruchslose und äußerst anpassungsfähige Fische. Aufgrund ihrer Toleranz gegenüber dem Salzgehalt des Wassers können sie auch in Brackwasserbereichen leben. Häufig durch Menschen ausgesetzt, leben Goldfische inzwischen auf allen Kontinenten außerhalb der polaren Zonen, wo sie mit der ursprünglichen Fischfauna konkurrieren.

In der Bildenden Kunst hat sich vor allem Henri Matisse mit dem Thema „Goldfisch“ beschäftigt. Nach seiner Reise nach Marokko im Jahr 1912 findet sich das Motiv „Goldfische in Aquarien“ häufig in seiner Kunst. Sie waren mehr als nur dekorative Elemente. Die Goldfische in ihren Glasaquarien symbolisieren Kontemplation und Frieden sowie ein „verlorenes Paradies“, eine Zuflucht vor der chaotischen Realität der Welt.