„Die Garten-Stiefmütterchen sind Blumenpflanzen aus der Gattung der Veilchen (Viola) in der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Sie sind als Kulturformen aus zahlreichen Kreuzungen mehrerer Arten der Gattung und Auslesen entstanden.“

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 Einen offiziellen Namen erhielt das Stiefmütterchen erst 1986: „Viola wittrockiana GAMS ex Nauenburg & Buttler“. Weitere Namen des Stiefmütterchens sind Dreifaltigkeitskraut, Mädchenauge und Herzenstrost.

Die Bezeichnung „Pensee“ kommt vom französischen (herbe de la) pensée „Pflanze des Gedenkens“. Das Stiefmütterchen gilt als Symbol des Andenkens, der Erinnerung.

Der Name „Stiefmütterchen“ leitet sich aus der Anordnung der Blüte her. Das unterste Blütenblatt zeigt die Stiefmutter, die beiden seitliche, halb verdeckten Blätter symbolisieren ihre Töchter und die oberen im Hintergrund befindlichen Blütenblätter werden als die Stieftöchter bezeichnet.

Gezüchtet wurde das Garten-Stiefmütterchen Anfang des 19. Jahrhunderts u.a. von Lady Mary Elizabeth Bennet. Man wollte eine größere Version des Waldveilchens entwickeln. Ab 1831 waren Züchtungen auf den Markt erhältlich und es entwickelte sich eine „Stiefmütterchenmode“, die das gesamte viktorianische 19. Jahrhundert anhielt.

Stiefmütterchen wurden damals als kleine Blumensträuße von den Blumenverkäuferinnen, Bouquetiers genannt, in den Großstädten verkauft.

Während des viktorianischen Zeitalters nutzte man Blumen, um Botschaften zu übermitteln, die in der damaligen puritanischen Etikette nicht laut ausgesprochen werden konnten. Verliebte sandten sich Stiefmütterchenbouquets, „Pensées“ genannt, als Symbol der Treue.

Über die Sprache der Blumen, die Floriografie, entstanden im 19. Jahrhundert zahlreiche Bücher und Leitfäden, die sich mit den Blumenbedeutungen und den Details der Entschlüsselung von Farbe, Menge und Anordnung der Blumen beschäftigten.

Auch in Kunst und Literatur wurde die Floriografie genutzt, beispielsweise von Vincent van Gogh, Charlotte Brontë, Jane Austen oder Emily Dickinson. Ohne das Wissen um die Symbolik der Blumen können die Werke dieser Künstler nicht vollständig verstanden werden.

Stiefmütterchen als Bestandteil eines Stilllebens, stellen oft die Vergänglichkeit des Lebens dar.